14.10.2007
hieß die von der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Rhein-Neckar e.V. organisierte Ausstellung in der Galerie Melnikow in Heidelberg. „In der Theaterstrasse 11 waren zur Vernissage über 100 Interessierte zusammengeströmt“ – berichtete die Rhein-Neckar-Zeitung. Zur Freude der Organisatoren waren außer Mitgliedern und Förderern der DUG auch zahlreiche andere Gäste aus dem Rhein-Neckar-Raum erschienen. “Opulente Farbigkeit aus Lemberg” nannte Kritik die Exposition von mehr als 50 Bildern der Lemberger Taras Samotos und Ostap Patyk. Die beiden Künstler sind 1964 in Lviv geboren und in Künstlerfamilien aufgewachsen, beide studierten bei berühmten ukrainischen Malern an der Staatlichen Hochschule für angewande und darstellende Kunst (heute Nationale Kunstakademie Lviv), die selbst Absolventen dieser Hochschule waren und bei Abgängern der führenden Kunstakademien Europas die Ausbildung genossen. Man kann die beiden Künstler zweifellos als Nachfolger dieser Koryphäen des Lemberger Kunstlebens bezeichnen.
Jeder von ihnen ging jedoch einen eigenen Weg und schöpfte aus unterschiedlichsten Quellen Inspiration für das künstlerische Schaffen. Im turbulenten künstlerischen Lviver Milieu und einer starken Konkurrenz durch zahlreiche begabte Maler ist es beiden gelungen, sich eine eigene Nische zu schaffen und ihre Originalität zu bewahren. Dies erwähnte die Gastgeberin des Abends Magdalena Melnikow in ihren einführenden Worten und begrüßte den anwesenden Bürgermeister der Stadt Heidelberg Herrn Dr. Joachim Gerner und den Vertreter des Ukrainischen Generalkonsulats, Vizekonsul Wasyl Maruschynets, der in seiner Begrüßung der Stadt Heidelberg für die Unterstützung dankte.
Die Heimatstadt Lviv , aus der beide Künstler stammen, hat seit 1998 den UNESCO-Weltkulturerbe-Status und ist ein Schatzkistchen der Renaissance und des Barocks. Mit einem virtuellen Sparziergang durch die Stadt - Idee und Realisierung Maria Melnik, 2. Vorsitzende der DUG – führte die Moderation Natalia Samotos durch die enge Gassen der Altstadt, die den Flair der vergangenen Epochen bewahrt haben und oft als Filmkulissen dienen. Musikalisch-literarische Einlagen begleiteten diesen Stadtspaziergang.
Im altem Ostgalizien sind viele Persönlichkeiten geboren sowie Iwan Franko, Leopold von Sacher Masoch, Robert Musil, Bruno Schulz, Stanislaw Lem, Joseph Roth und haben sich einen Namen gemacht. In Lemberg verbrachte fast 30 Jahre seines Lebens Franz Xaver Mozart. Geboren im Todesjahr des Vaters, ist er1808 mit 17 Jahren nach Lemberg gekommen Von ihm erklang Rondo für Flöte & Klavier gespielt von den Lemberger Musikern– Zenowij und Ehefrau Nadia Widoniak. Zeitgenössische ukrainische Poesie, vom Autor Jurij Andruchowytsch, der inzwischen auch in Deutschland populär ist, wurde von Frau Dr. Stephania Ptaschnyk gelesen.
Mit ukrainischen Volksliedern, gesungen und gespielt auf dem ukrainischen Nationalinstrument Bandura, begeisterten das Ehepaar Nadija und Andrij Kaprocki das Publikum. Zwei Wochen später fand in der Sälen der Galerie ein Konzert ukrainischer klassischer Musik aus drei Jahrhunderten satt. Es spielten die Musiker des Bläserquartetts aus Würzburg. Bilder von Taras Samotos sind noch bis 15 April in der Galerie Melnikow zu sehen.
Ostap Patyk - Mandoline (Zum Vergrößern, Bild anklicken) | Taras Samotos - Stilleben (Zum Vergrößern, Bild anklicken) |