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"Ukrainische Schicksaljahre" - so lautet der Titel der neuesten Publikation von Winfried Schneider-Deters, die sich mit den dramatischen Ereignissen in der Ukraine von 2013-2019  befasst. Herr Schneider-Deters, der auch langjähriges Mitglied der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Rhein-Neckar ist, war unter anderem langjähriger Leiter des „Kooperationsbüros Ukraine“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kyjiw. Er hat auch die "Majdan-Revolution" hautnah erlebt und pendelt bis heute regelmäßig zwischen Deutschland und der Ukraine.

"Die Ukraine ist mir ein Anliegen" - so der Autor des monumentalen Werkes, welches in Umfang und Detailreichtum einzigartig ist und tiefen Einblick in die Geschehnisse und politischen Hintergründe gibt. Ein herzliches Dank dafür!


Ukrainische Schicksalsjahre 2013–2019
Band 1 und 2
Die Jahre 2013–2019 waren für die Ukraine beinahe ebenso bedeutsam wie die Erlangung der Unabhängigkeit 1991, denn eben diese drohte sie nach dem Sieg des „Majdan“ wieder zu verlieren.
Der landesweite Volksaufstand gegen das Regime des Präsidenten Janukowytsch führte zur Machübernahme durch die parlamentarische Opposition – und zu einem Einflussverlust Russlands. Vor der Drohkulisse des Aufmarsches russischer Truppen entlang der Grenze versuchten russische Agenten daher im Osten und Süden der Ukraine ein „Krim-Szenarium“ herbeizuführen, d. h. die Abspaltung des südöstlichen Landesteils. Den so entstandenen „Ukraine-Konflikt“, der in Wahrheit kein Bürgerkrieg ist, sondern ein russischer Zermürbungskrieg gegen die Ukraine, will Präsident Putin im Minsk-Prozess zu seinen Bedingungen lösen: durch einen de facto von Kiew unabhängigen, „autonomen“ Teil des Donbass im ukrainischen Staat – als Hebel für russische politische Einflussnahme.
Der renommierte Ukraineexperte Winfried Schneider-Deters analysiert detailliert und narrativ die Geschehnisse von 2013 bis 2019 und stellt den russisch-ukrainischen Konflikt in den Kontext des anbrechenden „chinesischen Jahrhunderts“.
 
Die beiden Bände sind im Berliner Wissenschaftsverlag erschienen und als klassische Printausgaben und auch als ebook verfügbar.
 
Drei Fragen an Winfried Schneider-Deters
Welche Bedeutung hat die Ukraine für Deutschland?
Präsident Putin verfolgt eine anachronistische „Neuordnung“ der Welt – ihre Aufteilung in „Einflusszonen“. Deutschland – und die EU – müssen der neo-imperialen „Geopolitik“ des Kreml ihre eigenen globalen Ordnungsprinzipien entgegensetzen: Herrschaft des Völkerrechts, internationale Institutionen... Die Ukraine spielt in dieser Auseinandersetzung eine zentrale Rolle.

Welche Entwicklung hat Sie als Ukrainekenner 2013–2019 überrascht?
Der „Majdan“; ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass nur 10 Jahre nach der „Orangenen Revolution“ ein neuer Volksaufstand ausbrechen würde. Überrascht hat mich auch die Flucht des Präsidenten Janukowytsch.

Was erwarten Sie für die nächsten Jahre?
Putin wird seinen Anspruch auf Reintegration der Ukraine in die „Einflusssphäre“ Moskaus nicht aufgeben. Diesem Ziel dient der Krieg „auf kleiner Flamme“ im Donbass. Die im „Minsk-Prozess“ verfolgte „Autonomie“ bezweckt russische Einflussnahme auf Kiew. Die annektierte Krim bleibt ein „eingefrorener Konflikt“.

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